Rezension “Mont Saint Michel”

Mont Saint Michel (Drei Magier Spiele)

Hmmm… nach dem Öffnen der Spielebox macht das wirklich schöne Material wirklich Lust auf das Spiel; doch kann das Spiel die großen Erwartungen, die das Material auslöst, auch wirklich halten…wir werden sehen 🙂

Im einzelnen findet man folgendes Material:
– 6 Mönchs-Figuren aus Plastik
– Spielplan
– 72 Karten (Buchseiten mit Zahlen, Identitäten, Ebbe, Flut, Orte)
– Geheimblock
– Miniblock für die Identitäten
– 8 kleine Bleistifte
– Spielanleitung

Ja… das Spielmaterial lässt es ja schon vermuten (Geheimblock, Schreibmaterial): es handelt sich bei “Mont Saint Michel” wieder mal um ein Deduktionsspiel, wie es z.B. auch das klassische “Cluedo” oder auch das letztes Jahr getestete “Geheimnis der Abtei” ist. Allerdings geht es hier nicht darum, einzig irgend einen Täter zu entlarven oder sowas, sondern man versucht, die Bestandteile eines Buches zu finden und während dessen möglichst früh herauszufinden, welche Figur die eigene Figur ist, damit eben diese Figur am meisten Punkte sammeln kann.

Vor dem Spiel sind noch ein paar vorbereitende Arbeiten zu erledigen: Die Karten werden entsprechend der Anleitung sortiert und bereitgelegt. Die Spieler schreiben auf die kleinen Zettel ihre Namen. Die Zettelchen werden noch um weitere Exemplare ergänzt, auf die “X” geschrieben wird, so dass es insgesamt 6 Stück sind. Zusammengerollt und gemischt werden diese dann in die innen hohlen Mönchs-Figuren verteilt, so dass keiner der Spieler weiß, in welchem Mönch nun welcher Name steckt. Es spielen somit alle 6 Figuren mit, egal, wieviele Spieler teilnehmen. Um die gesammelten Infos den einzelnen Figuren zuordnen zu können, haben die Mönche unterschiedlich farbige Sockel. Nun erhält noch jeder Spieler ein Blatt für die Notizen und einen Bleistift.

Die Figuren starten alle auf dem “Dorffeld”. Nun wandern die Mönche auf dem Klosterberg herum und versuchen die wertvollen Seiten des  verschollenen Buches zu finden. Anfangs weiß man eben noch gar nichts über die Identitäten der einzelnen Mönche… das muss sich während des Spiels ändern, damit man eine Chance auf den Sieg hat und das ist leider auch der größte Schwachpunkt des Spiels… dazu aber nachher mehr.

Ist ein Spieler an der Reihe, deckt er die beiden obersten Karten der beiden Stapel auf. Nun kann es zwei Kombis von Karten geben. Entweder deckt er eine Ortskarte und eine Buchseite auf. Die Zahl auf der Buchseitenkarte gibt dabei an, wie wertvoll diese Karte ist. Außerdem ist auf der Karte angegeben, wieviele Schritte man mit einer Figur machen darf. Erreicht man mit einer Figur die passende Ortskarte, erhält diese Figur die Buchseite. Die Buchseite wird unter den Rand des Spielplans geschoben… an der Stelle, wo die Farbe des entsprechenden Mönchs dargestellt ist. Die Karten bleiben so lange offen liegen, bis eine Figur diesen Ort erreicht hat. Deckt man aber eine Ortskarte und eine Identitätskarte auf, so darf der Spieler die Identität einer Mönchs-Figur in Erfahrung bringen. Die Info notiert er sich auf seinem Geheim-Blatt und weiter geht’s. Die soeben aufgedeckte Ortskarte bleibt offen liegen. Der nächste Spieler deckt dann nur eine Karte des anderen Stapels auf, da ja die Ortskarte schon ausliegt.

Jeder Spieler darf während des Spiels nur insgesamt 3x die Identität eines Mönchs überprüfen (bei 2 Spielern dagegen 4x). So geht es also reihum, bis alle Seiten des Buches gefunden wurden. Der Spieler, dessen Mönch die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel. Alle Seiten sind gefunden, sobald der 2. Kartenstapel komplett aufgebraucht ist.

Zusätzlich zu den normalen Bewegungsmöglichkeiten gibt es noch die Sonderkarten “Ebbe” und “Flut”, die es erlauben, eine Figur entgegen der normalen Regeln zu bewegen.

Da auf jedem Feld nur eine einzelne Figur stehen darf, werden die Figuren weiter geschoben, falls auf dem Zielfeld schon eine Figur steht. So kann sich dann auch eine Kettenreaktion ergeben, bei der dann mehrere Figuren der Reihe nach verschoben werden.

Hmmm… ich weiß nicht so recht… das Material ist wirklich sehr schön, doch je nach Spielverlauf kann das Spiel ziemlich nervig verlaufen. Weiß ein Spieler durch Glück schon früh, welche Figur die Eigene ist, so hat dieser Spieler schon fast gewonnen. Spieler, die diese Info nicht haben, werden die Buchseiten eher gleichmäßig auf die verschiedenen Mönche verteilen, um nicht das Risiko einzugehen, mit seiner eigenen Figur zu kurz zu kommen. Da man ja nur 3x in einen Mönch hineinschauen darf, kann es z.B. passieren, dass man 3x ein “X” findet und somit gar keine genauen Infos zu den Identitäten hat. Dann heißt es: aufpassen, was die Mitspieler machen, um so vielleicht herauszufinden, welche Farbe, welchem Spieler zugeordnet ist. Andererseits kommt es auch oft vor, dass vor dem Spielende bald alle Spieler über die Identitäten Bescheid wissen und die Mönche nur noch hin- und her geschoben werden… der Tod für jeden Spielspaß…

Je nach Spiel kann ein hoher Glücksanteil auch gut sein für das Spiel, doch hier entscheidet das Kartenglück darüber, ob es ein einigermaßen spaßiges Spiel oder einfach nur ein blödes Spiel wird… sorry, ist aber leider wirklich so… eigentlich sehr schade…

Fazit: das nette Spielmaterial verspricht leider zu viel… Anschauen alleine reicht nicht aus 🙂

(c)2008 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Drei Magier Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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