Rezension “Kero”

Kero (Hurrican)

Das Setting des Spiels erinnert an Endzeit-Filme wie “Mad Max” oder an passende Spiele wie “Fallout” oder “Borderlands”… das ist eh mein Ding. Dazu kommt, dass mir der Look des Materials sehr gut gefällt und dazu gibt es noch das tolle Timer-Gimmick, den Sanduhren-Truck… der ist schon der Hammer. In der hübsch gestalteten Box findet man – neben den beiden tollen Sanduhren-Trucks – einen Spielplan, ein Kartendeck, Gebietsplättchen, Holzscheiben mit Aufklebern, Würfel, diverse Tokens und eine mehrsprachige Spielanleitung (französisch, englisch, niederländisch und spanisch). Eine deutsche Version gibt es meines Wissens zwischenzeitlich zum kostenlosen Download. Das Material selbst ist nämlich sprachneutral und die verwendeten Symbole sind gelungen.

Das Spiel ist recht einfach. Jeder Spieler hat einen Truck, der eine Sanduhr beinhaltet. Immer wenn er während seines Zuges würfelt, um ein passendes Würfelergebnis zu erzielen, verrinnt unweigerlich die Zeit (es wird KERO – also Kerosin – verbraucht). Läuft man leer, verliert man sein komplettes Würfelergebnis, also immer gut aufpassen. Es liegen 6 Karten aus, die man ergattern kann, es liegen 4 Gebiete aus, die man mit seinen Explorern besetzen kann, außerdem kann man auch Tuarek-Plättchen erhalten, die Sondereffekte mit sich bringen.

Ist man an der Reihe, kann man ein Kanister-Token nutzen, um den Truck aufzutanken. Dazu hält man den Truck mit dem Führerhaus nach unten in der Hand, während der Gegner versucht, mit allen Würfeln “Flammen” zu würfeln. Sobald das gelingt, stoppt die Betankung. Anschließend führt der aktive Spieler seinen eigentlichen Zug aus. Er nimmt sich die weißen Standardwürfel, kann noch – falls gewünscht – mit Kanister-Tokens farbige Spezialwürfel dazu kaufen. Dann wird der Truck auf das “Heck” gestellt und das KERO rinnt durch die Sanduhr. Der Spieler würfelt so schnell und so oft er möchte, bis er das gewünschte Ergebnis erreicht hat. Allerdings müssen gewürfelte “Flammen” immer beiseitegelegt werden. Ist der Spieler zufrieden, stellt er den Truck wieder waagerecht und der Verbrauch des KERO stoppt. Mit dem gewürfelten Ergebnis kann der Spieler nun Karten kaufen, KERO erhalten, Tuarek-Plättchen bekommen, Explorer auf ein Gebiet setzen. Bei mindestens zwei gewürfelten Flammen wird die Karte ganz recht “verbrannt”, dann werden alle Karten verschoben und die Auslage wieder aufgefüllt, dann geht es mit dem Gegner weiter.

Sobald eine der drei Anspruchskarten aufgedeckt wird, wird das Spiel kurz unterbrochen. Hat man auf einem Gebiet die Mehrheit, erhält man dieses Gebietsplättchen. Bei Gleichstand erhält das Plättchen niemand. Übrige Gebietsplättchen werden abgeräumt, dann neu aufgefüllt, dann geht es mit dem Spiel weiter. Die Gebietsplättchen bringen teilweise auch Soforteffekte, die greifen, sobald man dieses Plättchen erhält. So kann man Kanister bekommen, Tuarek-Plättchen, usw… Nach der dritten Anspruchskarte, endet das Spiel und man zählt die Punkte. Punkte gibt es für erhaltene Karten und für erhaltene Gebiete.

Unsere erste Partie endete 28 : 6 für mich… irgendwie hatte ich den Dreh schnell raus und meine bessere Hälfte war etwas frustriert, aber Spaß hat es uns trotzdem von Anfang an gemacht. Zwischenzeitlich hat auch meine Frau ein Gefühl für das Spiel entwickelt und wir hatten in unseren Partien wirklich viel Spaß. Die Echtzeit-Würfelei macht wirklich Lust auf weitere Partien, ist flott gespielt, sieht gut aus und ist durchaus spannend. Mit “KERO” liefert der schweizerische Verlag “Hurrican” (französische Schweiz) ein wirklich tolles Spiel ab, Kompliment an den Autor “Prospero Hall”. Klar ist, dass die Echtzeit-Würfelei im Vordergrund steht. Großartig strategische Momente darf man bei „KERO“ nicht erwarten, aber das Spiel möchte auch nichts anderes vermitteln. Spaß mit Würfeln und einer Truck-Sanduhr.

(c)2018 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Hurrican für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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