Rezension “Hand aufs Herz”

Hand aufs Herz (Zoch)

Die kleine Box verbirgt 180 Spielkarten und ein Herz aus Gummi/Schaumstoff… das ist schon alles. Es wird noch ein Stift und ein Blatt zum Notieren der Punkte benötigt. Eigentlich wäre im Karton noch genügend Platz für dieses Zubehör gewesen… da hat man wohl gespart 😉

Die Spielkarten beinhalten immer vier Behauptungen, welche von den Spielern eingeschätzt werden müssen. Dabei gibt es Behauptungen allgemeiner Art, bei denen man an der Farbe der Schrift sieht, ob die Behauptung stimmt, oder ob nicht. Die andere Behauptungen betrifft die Spielrunde, z.B. “Die Mehrheit von UNS trägt Turnschuhe”. Das Herz wird in die Tischmitte gelegt. Die Mitspieler legen ihre Hände flach vor dem Herz auf den Tisch (zu groß sollte der Spieltisch also nicht sein). Ein Spieler ist der Moderator; er liest die erste Behauptung der obersten Karte vor. Die Mitspieler müssen nun entscheiden, ob sie der Behauptung zustimmen oder ob nicht. Wer die rechte Hand auf das Herz in der Tischmitte legt, der stimmt mit “JA”, wer die linke Hand auf das Herz legt, der stimmt mit “NEIN”, so wird also ein Stapel aus Händen gebildet. Der schnellste Spieler ist ganz unten. Sobald alle Spieler eine Hand gewählt haben, werden Punkte verteilt. Der Moderator sagt an, ob die Behauptung stimmt oder ob nicht. Bei Behauptungen, welche die Runde betreffen, muss das erst geprüft werden, wie das damit ausschaut. Der Spieler mit der Hand ganz oben bekommt einen Punkt für die richtige Einschätzung oder eines Minuspunkt für die falsche Einschätzung, der nächste Spieler dann zwei, usw… der schnellste Spieler hat also die Chance auf die meisten Punkte, aber auch das Risiko der meisten Minuspunkte; man sollte sich also schon einigermaßen sicher sein, wenn man seine Hand sofort “zückt”. Als nächstes liest der Moderator die nächste Behauptung der Karte vor und alle entscheiden sich wieder für eine Hand. Sobald alle vier Behauptungen einer Karte erledigt sind, wechselt der Moderator und weiter geht’s.

Das Spiel endet, sobald eine vorab festgelegte Punktzahl erreicht wurde. Alternativ kann man auch vereinbaren, dass jeder so und so oft Moderator gewesen sein muss… dann entscheidet halt die erspielte Punktzahl. Die Punkte werden auf ‘nem Notizblatt notiert. Leider liegt dem Spiel kein Block mit bei.

Wissens-, Rate-, Einschätzspiele… solche Spiele sind natürlich nicht neu… eigentlich gibt es schon genug davon, möchte man fast schon behaupten. Mit Hand aufs Herz ist Zoch aber eine ganz gute Mischung gelungen. Zum einen gibt es eben Karten, die etwas Allgemeinwissen verlangen (oder einfach etwas logisches Verständnis), zum anderen gibt es die Karten mit den Behauptungen zur Spielgruppe, die das ganze Spiel sehr auflockern. Teilweise sind hier recht witzige Behauptungen enthalten, z.B.: “Die Mehrheit von UNS trägt eine schwarze Unterhose”. Aber keine Angst, viele intime Fragen, wie man es von anderen Spielen ähnlicher Art kennt, gibt es hier nicht. Die Behauptung: “Die Mehrheit von UNS trägt einen Tanga” gehört da schon eher zu der Ausnahme 🙂 Es ist also kein Erwachsenenspiel, wie man vielleicht erwarten könnte, sondern eher ein Familienspiel. Die Wissensfragen sind nicht von der Art wo man sich schnell selbst lächerlich machen kann, also durch Unwissen glänzen kann… vielmehr sind es auch dort eher lustige Fragen, so dass “Hand aufs Herz” ein lockeres Spiel für die Familie oder Freundesgruppe ist. Angst vor Keimen sollte man nicht haben (wie der gute alte Monk), denn die Berührung der Mitspielerhände gehört halt einfach dazu 🙂 Wie bei solchen Spielen oft üblich, wird das Spiel mit zunehmender Spielerzahl interessanter. Allerdings müssen sich die Spieler auch darauf einlassen, denn sonst kann ein unmotivierter Zeitgenosse die Spielrunde schnell kaputt machen.

Fazit: nette Mischung aus Wissen- und Einschätzspiel, angenehm anspruchslos 🙂

 (c)2012 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Zoch für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

Schreibe einen Kommentar