Rezension “Flotter Otter”

Flotter Otter (Zoch Verlag)

In der kleinen Box von “Flotter Otter” (Zoch Verlag) findet man 63 große quadratische Karten (60 Frachtbriefe, 3 sogenannte Abgreifkarten) sowie 20 stapelbare Kisten in 5 Farben (so in etwa Lego Dupo). Das Anleitungsheft ist mehrsprachig. Der deutsche Teil nimmt 5 Seiten in Anspruch. Die Karten sind schön groß, die Plastiksteine sind ok, die Grafik von Dennis Lohausen ist wieder mal sehr gelungen.

Das Spiel ist denkbar einfach. Es wird eine Frachtkarte aufgedeckt. Jede Karte zeigt das gleiche Objekt in mehreren Farben. Die Farben entsprechen den Farben der Bausteine. Die abgebildeten Objekte sind nur auf den ersten Blick identisch. Es unterscheiden sich – neben der Farbe – immer zwei Merkmale. So kann z.B. ein TV-Gerät gezeigt werden und die Geräte haben unterschiedlich viele Knöpfe und eine unterschiedlich lange Antenne… und genau nach einem dieser Merkmale muss man nun die farbigen Steine sortieren und zu einem entsprechenden Turm zusammensetzen. Eines der unterschiedlichen Merkmale ist dabei sogar mehr wert. Ist also die Karte aufgedeckt, versuchen die Spieler gleichzeitig die Merkmale zu erkennen und die Steine möglichst schnell zusammen zu stecken. Wer fertig ist, der schnappt sich die niedrigste vorhandene Abgreifkarte… also die Reihenfolge der Fertigstellung. Punkte bekommen nun immer die Spieler, die bei den Merkmalen am schnellsten waren. Da es zwei Merkmale sind, können also auch zwei Spieler punkten. Für falsche Gebilde muss man einen Otterpunkt abgeben. Die Punkte werden mit den Karten angezeigt. Verdeckt ist die Karte 2 Punkte wert, offen ist die Karte 1 Punkt wert. Muss man also einen Otterpunkt abgeben, dann gibt man eine Karte ab bzw. dreht die Karte ggfs. auf die Vorderseite um.

Man spielt also immer gleichzeitig, auf Zeit, mit einer gewissen Hektik… das muss man mögen. In unseren Partien hat sich gezeigt, dass das Erkennen der unterschiedlichen Merkmale dem einen Spieler viel leichter fällt als dem anderen Spieler. Ist dies der Fall, wird “Flotter Otter” natürlich schnell langweilig und der unterlegene Spieler kann schnell gefrustet sein…. und NEIN, ich war meist nicht der unterlegene Spieler. Ich sah die Unterschiede immer sofort und bevor meine Gegner überhaupt mit Bauen beschäftigt waren, war ich schon fertig. Das war zwar für mich ganz nett, aber für die Anderen natürlich nicht. So war “Flotter Otter” dann doch eher eine durchwachsene Spielerfahrung. Spielen Kinder miteinander oder spielt man mit gleichstarken Mitspielern, dann ist das Spiel ganz witzig… das kommt aber tatsächlich sehr auf die Zusammensetzung der Runde an. Wenn ich ein Spiel auf den Tisch bringen möchte, bei dem man unter Zeitdruck irgendwas bauen/zusammenbauen muss, dann fallen mir tatsächlich sehr viele andere Spiele ein, die das deutlich besser machen, bzw. die mir deutlich mehr Spaß machen… und das, obwohl ich fast immer gewonnen haben. 🙂

Schön ist: das Spiel ist einfach, super schnell erklärt.

(c)2020 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken dem Zoch Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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