- Verlag: GDM Games
- Autor: Toni Serradesanferm
- Spieleranzahl: 2 - 4 Spieler
- Alter: ab 8 Jahren
- Dauer: ca. 30 Minuten
- Jahrgang: 2016
Die Box sieht schon recht witzig aus. Man sieht direkt was Sache ist: es bekämpfen sich bei „Destroy BCN!“ große Monster und zerstören dabei die Stadt. Militärische Einheiten, die den Monstern in die Quere kommen, werden aus dem Weg geräumt. So hübsch das Ganze auf der Box ausschaut, so stilisiert wird das Ganze dann doch im Spiel selbst dargestellt. Die Stadt ist ein 7 x 7 großes Raster, auf dem grüne Plastikwürfel als Gebäude liegen. Die militärischen Einheiten sind kleine Kunststoffmeeple und die Monster sind einfache sechseckige Würfel. Ein wenig Vorstellungsvermögen braucht man also, wenn man das volle Monster-Feeling haben möchte. 🙂
Was findet man in der mittelgroßen Box? das kleine Spielbrett, welches während der Partie auch einfach in der Box bleiben kann, die 4 Monster-Würfel, Plastikwürfel als Gebäude, 5 Beutel für die erhaltenen Erfolge, Militäreinheiten, die Monsterkarten sowie die Spielanleitung in 4-facher Ausführung: deutsch, englisch, spanisch und französisch.
Wir randalieren also mit unseren Monstern in der Stadt und zerstören die Gebäude (grüne Würfel), greifen gegnerische Monster und auch militärische Einheiten an, die das Monsterleben erschweren. Jeder Spieler hat eine Monsterkarte und jedes Monster hat eine besondere Fähigkeit. Die Spieler platzieren ihr Monster auf einem der Startfeldern. Auf die restlichen Felder kommt jeweils ein grüner Würfel. Die militärischen Einheiten kommen in das schwarze Säckchen. Auch jeder Spieler hat ein Säckchen in seiner Farbe. Jeder Spieler startet mit 10 Würfelchen in seinem Sack. Los geht’s.
Der aktive Spieler führt immer zwei Aktionen aus. Zuerst wird das Monster über das Spielfeld bewegt. Alle grünen Würfel, die auf dem Weg liegen, werden einkassiert (Gebäude zerstört). Trifft das Monster auf eine militärische Einheit oder ein gegnerisches Monster, dann greift das Monster an. Die Augenzahl des Würfels vor der Bewegung gibt vor, wie weit man das Monster bewegen darf. Bewegen heißt in diesem Fall, dass man den Würfel über die Kante in die entsprechende Richtung rollt. Bei einem Angriff dagegen, zählt nicht die Augenzahl vor der Bewegung, sondern die Augenzahl zum Zeitpunkt des Angriffs. Für das Erledigen von militärischen Einheiten, muss das Monster einen Wert haben, der mindestens die Stärke der Einheit entspricht (1, 2 oder 3). Gegnerischen Monstern fügt das Monster Schaden in Höhe der Augenzahl zu. Der Gegner muss dann diese Anzahl an grünen Würfeln aus seinem Säckchen in den Vorrat zurücklegen. Nach der Bewegung folgen die militärischen Einheiten. Sind noch Einheiten im schwarzen Säckchen, dann zieht der aktive Spieler zwei Einheiten und platziert die auf dem Spielplan. Sind später keine Einheiten mehr im Säckchen, dann muss der Spieler stattdessen vorhandene Einheiten auf dem Spielfeld bewegen. Dabei darf er mit einer solchen Einheit auch ein gegnerischen Monster eingreifen. Auch hier muss der Spieler dann Würfel aus dem Säckchen entfernen. Bei der Bewegung des Monsters darf man einmalig um 90 Grad abbiegen. Militärische Einheiten dagegen darf man nur in eine Richtung bewegen. Sobald eine der drei Spielende-Bedingungen erfüllt ist, endet das Spiel. Jeder Spieler zählt die gesammelten Sachen in seinem Säckchen, wobei Einheiten Punkte in Höhe ihrer Stärke einbringen. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt natürlich das Spiel.
Die Box sieht wirklich witzig aus und macht richtig Bock auf’s Spiel. Auch die Monsterkarten sehen recht witzig aus. Das restliche Material ist ok. Das Spielfeld ist recht klein und die Würfelbewegung ist etwas fummelig, aber das ist noch ok. Ungünstig finde ich dagegen, dass die Sonderfähigkeiten der Monster nicht einfach auf der Monsterkarte abgedruckt sind. Stattdessen muss man ständig in der Anleitung nachschauen, bis man die Fähigkeiten dann halt auswendig kennt. Ungünstig. Die Idee, das Monster in Form eines Standardwürfels darzustellen und die Tatsache, dass die Augenzahl die Zugweite und auch die Kampfstärke vorgibt, ist eigentlich ganz witzig. In der Praxis ist aber zumindest das mit der Kampfstärke etwas gewöhnungsbedürftig. Die Zugweite sieht man ja deutlich und kann ja die Felder, die man entlang „rollen“ möchte abzählen, kein Thema… doch die Sache mit der Kampfstärke ist da deutlich kniffliger. Schließlich wird der Würfel ja erst bewegt und die Augenzahl beim Schluss der Bewegung ist die relevante Augenzahl. Ok. Man sieht ja die Seiten des Würfels und man weiß ja schließlich auch, dass die gegenüberliegenden Seiten die Summe „7“ ergeben, doch trotzdem ist es etwas mühsam, vorzuplanen, welche Augenzahl nach der Bewegung nun zu sehen ist. Das hemmt den Spielfluss, das fühlt sich einfach nicht ganz rund an. Im Spiel zu zweit kommt man sich dann mit den Monstern auch nicht so dramatisch in die Quere, so dass der Spaß der Konfrontation verloren geht. In Vollbesetzung kommt da dann etwas mehr Fun auf. Doch insgesamt konnte mich „Destroy BCN!“ leider nicht ganz überzeugen. Die Aufmachung täuscht leider mehr vor als es dann letztendlich ist.
Fazit: witzige Optik, nette Grundidee, leider etwas langweiliger und manchmal etwas holpriger Ablauf…
(c)2017 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken GDM Games für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!