Rezension “Castles”

Castles (Heidelberger)

Aufgrund der Informationen, die ich im Vorfeld hatte, waren meine Erwartungen zu Castles nicht besonders hoch, das muss ich wohl schon zugeben. Doch bereits bei den ersten Partien gefiel mir Castles schon mal recht gut. In der handlichen Box findet man 4 Bauplätze, 4 Torplättchen, 128 Mauerplättchen, 4 Burgplättchen und die 8-seitige Spielanleitung. Das Spielmaterial besteht also ausschließlich aus Kartonteilen, Besonders hübsch ist auch die grafische Gestaltung leider nicht ausgefallen. Da sehen meine selbstgebastelten Prototypen teilweise besser aus 😉 … ok, zweckmäßig ist das Material dann aber doch. Jeder Spieler erhält einen Bauplatz. Die Plättchen werden nach den 4 verschiedenen Mauertypen sortiert. Jeder Spieler erhält ein Torplättchen, welches er auf seinen Bauplatz legt. Die Mauerplättchen, die zu den benutzten Torplättchen passen, werden gemischt und verdeckt als Haufen bereit gelegt.

Der Spielablauf ist schnell erklärt: die Spieler ziehen immer gleichzeitig zwei Plättchen aus dem verdeckten Haufen, schauen sich die Plättchen an und entscheiden dann jeweils für sich, was sie damit machen möchten. Man kann die Plättchen entweder beide entsorgen, beide behalten oder beide auf einer fremden Bauhalde anbieten. Die letztere Möglichkeit bedeutet, dass man die beiden Plättchen auf das entsprechende Feld auf dem Bauplatz eines Mitspielers legt. Anschließend darf man dann zwei neue Plättchen nachziehen, muss diese dann aber verwenden. Liegen bei einem Spieler dann Plättchen auf der Bauhalde, muss dieser Spieler auch diese Plättchen verwenden (Bau, Lager, weg damit). Sobald jeder Spieler durch ist, geht es mit der nächsten Runde weiter. Wieder ziehen die Spieler zwei Plättchen aus dem Haufen und weiter geht es.

Behält der Spieler die Plättchen kann er diese entweder an seiner Burg verbauen oder aber in sein Lager packen. Das Lager ist allerdings nicht unbegrenzt groß, so dass man da gut aufpassen sollte. Auf dem Bauplatz wird die Burg gebaut, beginnend bei dem Torplättchen. Beim Bau muss man immer darauf achten, dass Mauer immer an Mauer und Himmel immer an Himmel angrenzt. Neue Mauerteile müssen auch immer mit der bestehenden Burg verbunden werden. Es entstehen dabei ganz witzige Burgkonstruktionen.

Sobald der Plättchenhaufen (der Steinbruch) weg ist, endet das Spiel und es wird gewertet. Eventuell endet das Spiel früher, nämlich dann, wenn ein Spieler eine geschlossene Burg (von Himmel umgrenzt) geschaffen hat, die aus mindestens 16 Mauerplättchen besteht. Punkte gibt es dann für die Burggröße, also für jedes verbaute Mauerplättchen, das mit dem Burgtor verbunden ist. Minuspunkte gibt es für nicht abgeschlossene Mauerstücke, für übriges Material im Lager und vor allem für Materialien, die man neben den Plan legen musste, weil im Lager kein Platz mehr war. Wer zum Schluss die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt das Spiel.

Eigentlich lege ich sehr großen Wert auf hübsches Material und hübsch ist das Material bei Castles wirklich nicht, aber wie schon erwähnt: zweckmäßig. Der lockere Spielablauf tröstet aber gut darüber hinweg. Die Spieler spielen, wie schon erwähnt, gleichzeitig, so dass so gut wie keine Wartezeit entstehen kann.  Bei unseren Spielrunden wurden meist gleich mehrere Partien gespielt. Man möchte gleich eine noch bessere Burg bauen und noch mehr Punkte kassieren.

Die Regeln bieten noch kleinere Erweiterungen, die den Ablauf etwas variieren… nicht sehr umfangreich, aber ok.

Etwas komisch ist die Altersangabe: auf der Packung oben steht ab 13 Jahren. Zum einen ist das m.E. etwas zu hoch gegriffen, denn so anspruchsvoll ist es bestimmt nicht, zum anderen steht hinten drauf ab 12 Jahren… das war sich wohl auch der Verlag nicht sicher 🙂

Fazit: nicht sehr hübsches, aber nettes Lege- und Burgbauspiel.

(c)2012 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Heidelberger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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