Rezension “Cardline Marvel”

Cardline Marvel (Asmodee)

Die 110 Karten kommen in einer schönen Blechbox daher. Die Karten zeigen Superhelden oder Schurken aus dem Marvel-Universum. Eine Seite zeigt nur das Bild und den Namen der Person, die andere Seite zeigt zusätzlich die drei Eigenschaften, Stärke (welches Gewicht kann er stemmen), IQ (die geistige Fähigkeit des Charakters), Kampferfahrung (wie gut kann er seine Fähigkeiten im Kampf kombinieren?). Die grafische Aufmachung der Box und auch der Karten ist gut gelungen. Speziell Comic-Fans werden hieran ihre Freude haben. Doch Optik ist ja nicht alles, wie funktioniert das Spiel?

Ziel der Spieler ist es, die vier Karten loszuwerden, die er verdeckt vor sich hingelegt bekommt. In der Tischmitte liegt ein Nachziehstapel. Die Karten liegen dabei so, dass man die Eigenschaften nicht sehen kann. Die oberste Karte vom Stapel ist die Startkarte und wird mit sichtbaren Eigenschaften hingelegt, dann startet das Spiel.

Der aktive Spieler wählt eine Eigenschaft und eine seiner Karten und platziert dann die Karte links oder rechts neben die ausliegende Startkarte. Rechts daneben heißt, der Charakter soll einen höheren Wert bei der gewählten Eigenschaft haben, links daneben heißt, der Charakter soll an dieser Stelle niedriger sein. Ist die Karte platziert, wird sie umgedreht, um zu prüfen, ob die Karte korrekt platziert wurde. Falls nicht, kommt die Karte auf den Ablagestapel, ansonsten bleibt sie liegen. Dann ist der nächste Spieler dran, schaut sich seine Karten an, versucht die gewählte Eigenschaft einzuschätzen (die Eigenschaft wechselt in einer Spielrunde nicht!) und platziert wieder eine seiner Karten. Er darf dabei seine Karte auch zwischen ausliegende Karten legen, wenn er davon ausgeht, dass sich der gewählte Charakter zwischen den beiden ausliegenden Karten befindet. So geht es also weiter, bis einer der Spieler seine letzte Karte legt.

Das Spiel scheint ne Mischung zu sein aus dem guten alten “Anno Domini” und den typischen Stichspielen aus der Jugend (z.B. Autoquartett o.ä.). Allerdings kann die spielerische Qualität leider nicht mit der Materialqualität mithalten. Die Karten sind – wie gesagt – ganz hübsch. Die Metallbox, die sogar einen leichten Relief-Effekt aufzeigt, macht schon was her. Das Spiel selbst überzeugt jedoch nicht. Klar, Fans der Marvel-Comics, welche die verschiedenen Superhelden oder Superschurken aus den Comics kennen, haben sicherlich mehr Spaß daran, als es Comics-Newbies haben werden. Die Eigenschaften der 110 Charaktere kennt man nach ein paar Partien immer besser, so dass der Wissensvorsprung sich auch ungünstig auf den Spielspaß auswirken kann, speziell wenn Neulinge mit dabei sind.

Fazit: optisch toll, spielerisch schwach…

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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