Rezension “Captain Jack’s Gold”

Captain Jacks Gold (Noris Spiele)

Die Optik von Captain Jack’s Gold ist natürlich schon der Hammer. Die Spielebox ist eine kleine hübsche Schatztruhe. Klar lässt sich das Spiel so nicht so einfach in einen Spielestapel einbauen, doch diese Box gehört sowieso besonders präsentiert 🙂 .. in der kleinen Schatztruhe findet man eine kleine Pirateninsel, 25 Piratenmünzen, einen 6-seitigen Würfel, 4 Piratenschiffe, 4 Schiffstafeln, 20 Kaperbriefe und je 30 Karten Küste, Schiffspassage und Hohe See. Dazu gibt es natürlich noch ein kleines Regelheft mit einigen Seiten, die jedoch relativ klein und umfangreich bebildert sind. Ein übermäßig langes Regelstudium muss man also nicht befürchten. Toll ist, dass die Piratenmünzen nicht nur aus popligem Karton gefertigt sind… vielmehr handelt es sich dabei tatsächlich um hübsche Metallmünzen… wirklich toll.

Die kleine Pirateninsel kommt in die Mitte, die Münzen legt man drauf. Jeder Spieler erhält eine Schiffstafel in der gewählten Farbe . Das passende Schiff wird neben die Pirateninsel gestellt. Die insgesamt 110 Karten werden nach der Rückseite sortiert. Es werden somit vier Stapel gebildet: Küste, Schiffspassage, Hohe See und Kaperbriefe. Alle Stapel werden getrennt voneinander gemischt und verdeckt neben die Pirateninsel gelegt. Auch der Würfel und die Rumplättchen werden bereitgelegt. (die Rumplättchen werden in der Grundversion nicht benötigt, außerdem werden im Grundspiel gewisse Karten aus den Stapeln aussortiert). Von den Kaperbriefen werden 4 aufgedeckt und offen nebeneinander gelegt. Nun kann es mit dem eigentlichen Spiel losgehen:

Zu Beginn zeigt das eigene Schiff zwei Segel und eine Kanone… dies ist auf der Schiffstafel erkennbar. Durch späteres Anlegen von Karten kann die Anzahl der aufdeckbaren Karten (Anzahl Segel) und die Kampfstärke (Anzahl Kanonen) ausgebaut werden. Außerdem bietet das Schiff auch noch Laderaum, wo man Material aufladen kann. Insgesamt dürfen nicht mehr als sieben Karten an die Schiffstafel angelegt werden.

Der aktive Spieler entscheidet, wohin er mit seinem Piratenschiff segeln möchte… dazu stellt er das Schiff entweder neben die Pirateninsel oder neben einen der drei Stapel (Küste, Schiffspassage, Hohe See). Bei den Stapeln deckt der Spieler die oberste Karte auf und entscheidet dann, ob er sie verwenden möchte oder nicht. Die Anzahl der vorhandenen Segel gibt an, wieviele Karten der Spieler aufdecken darf. Möchte er also die oberste Karte nicht verwenden, dann deckt er die nächste Karte auf und entscheidet dann erneut. Ist die Anzahl der Segel erreicht oder wird eine Karte mit einem „Flaute“-Symbol aufgedeckt, ist es vorbei mit Kartenaufdecken 🙂 … wichtig ist, dass die aufgedeckte Karte immer mit dem Pfeil-Symbol nach oben hingelegt wird. Es verstecken sich in den Karten weitere Kanonen, weitere Segel, Material, Passagiere und mehr. Genommene Karten werden am Schiff angelegt. Steuert man mit seinem Schiff die Pirateninsel an, dann kann man dort sein Material umbauen, Karten umdrehen oder ggfs. Kaperbriefe einlösen (durch Abgeben der entsprechenden Karten). Eingelöste Kaperbriefe bringen Goldmünzen; auch das Heben eines vergrabenen Schatzes durch das Sammeln von Schatzkarten bringt Piratenmünzen. Bei einem Entersymbol kann man sich entscheiden, ob man einen Mitspieler „angreift“, der sich im selben Seegebiet aufhält (also Schiff am gleichen Stapel). Hier kann man dem Mitspieler ggfs. eine Karte abluchsen.

Das Kapern von Schiffen oder das Entern eines Mitspielers geschieht durch Würfeln. Die Anzahl der Kanonen gibt vor, wie oft man würfeln darf. Klar, wo Würfel im Spiel sind, ist Glück im Spiel. Die Würflerei ist sicherlich nicht jedermann’s Sache , aber Captain Jack’s Gold möchte auch kein wirklicher Strategie-Kracher sein… oder etwa doch?

Sobald ein Spieler die vorgegebene Anzahl an Goldmünzen einheimsen konnte, endet das Spiel und dieser Spieler gewinnt.

Wie oben erwähnt, gibt es ein Grundspiel und ein Ausbauspiel. Ich würde auf jeden Fall empfehlen, die Grundversion nur für die erste Eingewöhnung zu verwenden, denn erst die zusätzlichen Regeln und Karten der Ausbauversion bringen richtig Piff ins Spiel. Verpasst man den Umstieg und spielt mehrmals die Grundversion, wird das Spiel schnell langweilig.. also bitte: 1x Grundspiel, dann sofort zur Ausbauversion wechseln. Hier kommt es dann z.B: bei einem Seegefecht gegen ein anderes Schiff darauf an, dass man das Schiff auch einholen kann (also mindestens gleich hoher Segelwert). Außerdem gibt es weitere Karten (die mit dem Totenkopf-Symbol, die man beim Grundspiel aussortieren muss), die Abwechslung ins Spiel bringen, so gibt es z.B. Besatzungsmitglieder, die besondere Fähigkeiten aufweisen, oder es gibt Passagiere, die einem zu Goldmünzen verhelfen können, u.v.m.

Insgesamt kann man sagen, dass hier ein wirklich hübsches Spiel vorliegt, welches nicht besonders kompliziert ist, einen recht hohen Glücksanteil enthält und welches dadurch gut als Familienspiel geeignet ist.

Fazit: Material top, Spiel ok 🙂

(c)2010 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Noris Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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