Rezension “Burst”

Burst (Amigo Spiele)

Partyspiele, bei denen man verschiedene Disziplinen absolvieren muss, gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer (äh, ich glaub ich hab n Déjà Vu). Ob da “Burst” aus der Masse hervor sticht, das möchten wir uns mal genauer anschauen. Eines ist gleich nach dem Öffnen der Box schon klar: das Material ist BUNT und sicherlich etwas crazy. Es gibt Spielfiguren in Form eines Bananen-Splits oder eines Bibers, der mit einer Motorsäge “bewaffnet” ist. Es gibt einen Vulkan aus Karton, den man vor dem Spiel zusammenstecken muss. Es gibt einen bunten Spielplan… und natürlich gibt es einen Haufen Karten mit verschiedenen Aufgaben, die es zu absolvieren gilt. Den Farbwürfel, die Sanduhr und die Chips liegen bereit. Ein Blatt Papier und einen Stift braucht man noch (ok, das hätte man auch noch mit rein packen können). Eine der Hotspot-Karten wird bereit gelegt; diese gilt für das ganze Spiel für alle Spieler, entsprechende Hotspot-Felder sind auf dem Spielplan abgebildet. Ein paar der enthaltenen Begriffskärtchen packt man in den Vulkan rein, dann kann es los gehen.

Der aktive Spieler würfelt mit dem Farbwürfel. Die gewürfelte Farbe gibt die Disziplin vor. Folgende Disziplinen gibt es:

Schwarz:  der Vulkan spricht, d.h. man liest vor, was denn der Vulkan interessantes zu sagen hat und darf dann vorrücken oder muss zurückfahren… das war es dann hier auch schon… also keine richtige Aufgabe, sondern witzige Sprüche und Anmerkungen, welche die Spielrunde auflockern sollen.

Rot: keine Miene verziehen, d.h. man muss eine Sanduhr lang versuchen, nicht zu lachen oder zu grinsen, während die Mitspieler versuchen, den aktiven Spieler mit witzigen Begriffen dazu zu bringen, genau das zu tun.

Grün: Weißt Du was?… hier zieht man einen Begriff aus dem Vulkan und muss ihn erklären… per Schauspielern, Zeichnen oder Erklären… was zu tun ist, gibt die Karte vor.

Lila: Wahrheit oder Unsinn?… es wird eine Behauptung aufgestellt und die anderen Spieler müssen einschätzen, ob sie der Wahrheit entspricht oder ob es Unsinn ist.

Gelb: Was bist du?… auch hier zieht man Begriffe aus dem Vulkan und muss dann eine Aufgabe nachspielen.

Die Disziplinen Schwarz bis Gelb sind auf den Hauptkarten abgebildet. Dann gibt es aber noch die blauen Karten. Hier muss man Geheimaufträge erfüllen…. so muss man z.B. bis zum nächsten Zug versuchen, dreimal die anderen Spieler zu fragen, wer denn an der Reihe ist, ohne, dass die Spieler Verdacht schöpfen, dass das Deine Aufgabe ist (erinnert natürlich an das Spiel “Erwischt!”). Schafft man es, darf man vorwärts ziehen. Hinter den Aufgaben ist immer angegeben, wie viele Felder man vorwärts ziehen darf, wenn man die Aufgabe erledigt.

Landet man auf einem Hotspot-Feld, liest man den entsprechenden Teil der Hotspot-Karte vor. Die Karte gibt vor, was zu tun ist.

Erfahrungsgemäß steht und fällt ein solches Partyspiel mit der Zusammensetzung der Spielrunde. Lassen sich die Spieler darauf ein, dass es sich bei diesem Spiel wirklich um einen einzigen großen Blödsinn handelt, dann können alle recht viel Spaß damit haben. Trotzdem besteht aber hier die Gefahr (und ich finde, im Vergleich zu anderen Spielen dieser Kategorie besonders), dass das Spiel nicht richtig in Fahrt kommt, weil sich eben nicht jeder darauf einlässt. Es ist doch bereits bei TABU so, dass es immer Leute gibt, die sich einfach nicht richtig trauen, vor anderen Personen die Begriffe zu erklären… vielleicht, weil sie sich nicht blamieren möchten, oder auch weil sie es einfach blöd finden… das gibt’s halt… und für diese Personen ist die Schwelle bei “Burst” noch etwas höher gesetzt. Man sollte sich also gut überlegen, welcher Spielrunde man “Burst” vorsetzt, bzw. ob man nicht lieber zu ‘nem anderen Spiel greifen sollte. Hat man diesbezüglich keine Bedenken, funktioniert “Burst” recht gut, ist total spaßig und sollte als Partyspiel wirklich Beachtung finden.  Nüchtern betrachtet (in doppelter Hinsicht *lach*) sind die einzelnen Disziplinen nicht immer ganz neu, das ist klar. Trotzdem  liegt hier eine witzige und interessante Mischung vor.

Fazit: mit der richtigen Spielgruppe sogar ne “5” in der Hauptwertung… aufgrund der Einschränkung aber eine “4”, was auch nicht schlecht ist 😉

(c)2012 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Amigo Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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