- Verlag: Goldsieber
- Autor: Bruno Carthala + Bruno Faidutti
- Spieleranzahl: 2 - 4 Spieler
- Alter: ab 10 Jahren
- Dauer: ca. 45 Minuten
- Jahrgang: 2004
Spielmaterial:
– Spielanleitung
– 56 Eisschollen
– 28 Fische (Kartonplättchen)
– 10 Polarfüchse (Kartonplättchen)
– 4 Eisbären (Kartonplättchen)
– 16 Inuit und 8 Iglus aus Holz
– 4 Spielhilfen
Nicht umsonst handelt es sich bei Goldsiebers „Iglu Iglu“ wieder um ein „großes Spiel“, denn öffnet man die Spieleschachtel findet man jede Menge Material und vor allem eine 8-seitige (DINA4) Spielanleitung. Man ahnt also gleich, dass es sich nicht unbedingt um ein einfaches Familienspiel handelt.
Das 8×8 Felder große Spielfeld wird mit den verdeckten Eisscholen (natürlich gemischt) „bestückt“. In der Mitte bleibt dabei ein 2×2 großes Loch übrig. Auf diesen 4 Feldern werden jeweils eines der Fischplättchen platziert. Nun erhält jeder Spieler 3 Inuit und 2 Iglus. Das restliche Spielmaterial wird bereitgelegt.
Hier gleich eine Anmerkung zum Spielmaterial. Grundsätzlich ist es ganz brauchbar, doch die Inuit-Figuren sind m.E. ziemlich unpraktisch.. teilweise nicht gut verarbeitet, dass sie z.B. schlecht stehen bleiben. Gut dagegen ist die 8-seitige Anleitung (was vielleicht anfangs ein wenig abschreckt).. die Regeln werden darin recht verständlich und übersichtlich rübergebracht… außerdem enthält sie auch genügend grafische Beispiele.
Jeder Spieler setzt nun ein Start-Inuit auf eines der Randfelder… dann geht‘ los. Ist ein Spieler am Zug muss er zwei Schritte ausführen. Als erstes muss er eine der Eisschollen schmelzen lassen (so verändert sich praktisch das Spielfeld und es bilden sich auch kleine Eisinseln). Auf der jeweils aufgedeckten Eisschollenkarte sind Aktionen abgebildet, die teilweise allgemeinen Charakter haben und sofort ausgeführt werden müssen, teilweise auch Aktionskarten des Spielers darstellen, welcher die Karte gerade aufgedeckt hat.
Sofort ausgeführt werden müssen beispielsweise Aktionen, durch die neue Fischgründe auf dem Spielfeld auftauchen. Auch gibt es Strömungen, die ganze Eisschollenbereiche auf dem Spielplan verschieben, oder auch Gletscherkarten, die dann auf dem Spielplan liegen bleiben, da sie nicht wegschmelzen.
Aktionskarten, die auf die Hand genommen werden, sind beispielsweise Karten, die die Aktionspunktezahl erhöhen, die der agierende Spieler während des zweiten Teils seines Zuges zur Verfügung hat. Eine weitere Karte ist „Tierwanderung“, mit welcher der Spieler Tiere auf dem Spielfeld bewegen kann, um sie so ggfs. besser zu jagen usw.
Im zweiten Schritt seines Zuges hat der Spieler dann 3 Aktionspunkte zur Verfügung, die er beliebig auf eigene Inuit verteilen kann. Er kann damit seine Inuit bewegen, Jagd auf Tiere machen oder auch Iglus bauen.
Die Bedeutung der Aktionskarten sowie die Kosten für die einzelnen Aktionen sind übersichtlich auf der Spielhilfe-Karte abgebildet, welche jedem Spieler bereit liegt, damit man, gerade in den ersten Spielen, nicht dauernd durch unnötige „Regelnachschlagerei“ vom Spielen abgehalten wird :o)
Ziel des Spiels ist es, die meisten Siegpunkte zu ergattern. Siegpunkte erhält man für Jagdbeute, also Tiere, die man während des Spiels erlegt hat, bzw. Fische, die man während des Spiels gefangen hat. Außerdem erhält man Punkte für Eisinseln, bei denen man die Mehrheit an Inuit oder Iglus hat (kenn man ja aus anderen Spielen).
An sich ist das Spiel nicht schlecht. Die Sache mit den wegschmelzenden Eisschollen ist eigentlich ganz interessant, der Spielplan ändert sich laufend, unerwartete Aktionen kommen ins Spiel. Allerdings erhöht sich durch diese Sache auf das Glückselement des Spiels ungemein.. m.E. ist der Glücksfaktor fast zu hoch. So richtig voraus planen konnte man die Spiele nicht. Ständig machten einem diese Zufallsaktionen einen Strich durch die Rechnung. Dadurch war die Motivation relativ schnell verschwunden und das Spiel plätscherte einfach so vor sich hin.
Fazit: beim Umfang der Spielanleitung vermutet man eigentlich ein anspruchvolles und interessantes Brettspiel. Leider konnte uns „Iglu Iglu“ nicht wirklich überzeugen. Ganz nett für zwischendurch, aber nicht der Überbringer. Vor dem Kauf dieses Spiels würde ich lieber auf eines der anderen „guten“ (!) Goldsieber Spiele zurückgreifen.
(c)2004 Dirk Trefzger
Material
Regeln
Idee
Spielreiz
Wir danken Goldsieber für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!