- Verlag: Artipia Games
- Autor: Nikolas Sakaloglou & Sotiris Tsantilas
- Spieleranzahl: 2 - 4 Spieler
- Alter: ab 12 Jahren
- Dauer: ca. 90 - 120 Minuten
- Jahrgang: 2013
Vom griechischen Verlag „Artipia Games“ hatte ich ja zwei Spiele von der Spielemesse in Essen mitgebracht, „Shadows over the Empire“ und eben „Archon – Glory & Machination“. Die Rezension zu „SotE“ ist auch noch offen, wird aber noch etwas dauern, denn ein paar Partien sind noch offen. „Archon“ dagegen konnten wir in unterschiedlicher Zusammensetzung ausprobieren, auch zu zweit oder in Vollbesetzung.
Die Optik ist einfach der Hammer. Die Grafik der Box wie auch die grafische Gestaltung des gesamten Materials ist genau mein Geschmack. Besonders übersichtlich ist die gewählte Optik vielleicht nicht, doch nach wenigen Runden hat man den Überblick und kann die Optik einfach nur genießen. Außerdem riesigen Spielplan findet man in der Box unterschiedliche Karten, Spielfiguren aus Holz, Markerscheiben, Ressourcen-Würfel und auch diverse Stanzkartonplättchen (z.B.Gold, Gebäude, Rekrutierung, etc.). Da mich die Aufmachung von Anfang an so begeistert hat, muss ich beim Material einfach die Höchstwertung geben, das geht gar nicht anders. 🙂
Nun aber zum Spiel selbst: es ist ein Workerplacement-Spiel. Jeder Spieler hat seine 5 Figuren, die reihum eingesetzt werden. Allerdings muss man immer mit einer Handkarte festlegen, welchen Charakter mit der Figur dargestellt werden soll. Anfangs hat man hauptsächlich die Standardkarten, nämlich die Höflinge… nach und nach bekommt man zusätzliche Magister-Karten dazu, spezielle Personen, die Sonderfähigkeiten haben. So bekommt z.B. der Kaufmann bei manchen Gebäuden höheren Ertrag, z.B. beim Magazin zwei Würfel statt nur einem, oder bei der Schatzkammer 3 Gold statt nur 2. Der Schreiber dagegen, ermöglicht einen Doppelzug. So kann man den Mitspielern knappe Aktionsfelder vor der Nase wegschnappen. Für manche Aktionsfelder benötigt nicht nur eine Karte, sondern gleich zwei Karten (alternativ reicht aber auch nur EINE Magisterkarte, also auch hier bringen diese Sonderkarten Vorteile gegenüber den einfachen Höflingen). Immer nach 3 Runden endet die Saison und die Stadt wird angegriffen. Um die Stadt zu schützen, heuern die Spieler Elitekämpfer an und legen diese Karten auf die freien Felder der Stadtmauer. Aufgrund der bunten Grafik des Spielplan, wirkt anfangs alles etwas konfus. Man muss erst einmal ein Gefühl für die verschiedenen Aktionen entwickeln. Man besorgt sich also Ressourcen, im Magazin oder auf dem Markt. Dann muss man schauen, dass man etwas Gold zur Verfügung hat. Auch die Rekrutierungsplättchen sollte man nicht vernachlässigen. Die Gebäudeplättchen sind auch sehr reizvoll, bringen interessante Vorteile oder einfach nur viele Siegpunkte. Gerne möchte man alles auf einmal machen, hat aber doch nur so wenige Karten und Figuren zur Verfügung. Ein Dilemma.
Die Züge der Spieler gehen in der Regel flott reihum, so dass die Downtime überschaubar ist . In der 2-Spieler-Partie ist sie quasi nicht vorhanden; in Vollbesetzung ist die Downtime zwar spürbar, aber nicht extrem dramatisch. Wir empfanden die Partien als sehr interessant und überraschend einfach und unanstrengend. Auch wenn die Partie in Vollbesetzung locker die 2 Stunden erreichen kann, war uns nie langweilig. Spielerisch bietet „Archon“ zwar nicht wirklich was Neues, doch die Art der Präsentation und der lockere Spielablauf fesselten mich von der ersten Partie an. Natürlich muss man berücksichtigen, dass ich einen Faible für Workerplacement-Settings habe, doch hier überwiegt dann doch die hammermäßige Optik. Sorry, dass ich das zum x-ten mal erwähne, doch so wird meine Begeisterung wirklich deutlich. 🙂
Fazit: super Workerplacement-Spiel in edlem Gewand.
(c)2013 Dirk Trefzger