Rezension “Hanamikoji”

Hanamikoji (EmperorS4)

Brett- und Kartenspiele aus asiatischen Ländern sind oft außergewöhnlich, meist schon wegen der gewählten Optik. Auch “Hanamikoji” sieht man die asiatische Herkunft sofort an (und nicht wegen der Schriftzeichen auf der kleinen Box). Das Design der Karten ist sehr hübsch. Es gibt 7 große Geisha-Karten sowie 21 kleinere Karten, die Gegenstände. Außerdem gibt es 8 Aktionsmarker sowie 7 Siegpunktemarker. So hübsch die Karten ausgefallen sind, so hässlich (aber zumindest zweckmäßig) finde ich die Aktionsmarker. Neben Anleitungen in asiatischen Sprachen (z.B. japanisch) findet man wenigstens eine Anleitung in englischer Sprache. Puuuh… zum Glück. 🙂

Das Kartenspiel ist ausschließlich für zwei Personen gedacht. Es liegen 7 Geisha-Karten in der Tischmitte. Die Spieler versuchen nun, die Geishas mit Karten auf ihre Seite zu “ziehen”. Die Geishas haben unterschiedliche Werte. Diese Werte zeigen auch gleichzeitig an, wie viele dieser Karten es im Kartendeck gibt. Während einer Runde, aktivieren die Spieler abwechselnd eine ihrer Aktionsmarker und führen die Aktion anschließend aus. Zuvor zieht der aktive Spieler immer eine Karte vom Stapel nach. 

Es gibt folgende Aktionen:

(1) Secret: der Spieler wählt eine Karte aus der Hand und legt sie verdeckt unter diesen Marker. Diese Karte wird später auch gewertet, aber der Gegner weiß eben bis zur Wertung nicht, welche Karte es ist.

(2) Trade-Off: der Spieler wählt zwei Karten aus der Hand und legt diese verdeckt unter diesen Marker. Diese Karten werden später NICHT gewertet, sind also für diese Runde aus dem Spiel.

(3) Gift: Der Spieler wählt drei Karten aus und legt sie offen auf den Tisch. Der Gegner wählt eine Karte aus, die er auf seiner Seite an die passende Geisha anlegt, der aktive Spieler darf die anderen beiden Karten an die Geishas anlegen.

(4) Competition: Der Spieler legt 4 Karten offen aus, jeweils zwei zusammen. Der Gegner wählt eines der 2er-Päckchen und legt die Karten an. Die verbliebenen Karten darf der aktive Spieler anlegen.

Nachdem jeder Spieler seine 4 Aktionen durchgeführt hat, wird geprüft, welche Geisha, welchen Spieler unterstützt. Wer bei einer Geisha mehr Karten angelegt hat, bekommt die Gunst dieser Geisha. Der Marker wird auf die Seite des entsprechenden Spielers gelegt. Liegen auf einer Spielerseite anschließend 4 Marken oder haben die Geishas einen Wert von mindestens 11, dann gewinnt dieser Spieler. Falls das auf keinen der Spieler zutrifft, dann wird eine neue Runde gespielt. Die Marken verbleiben an ihrer Stelle, aber die Karten kommen weg und werden neu gemischt. Die Spieler buhlen also weiter um die Gunst der Geishas.

Wie schon erwähnt, liegt dem Spiel keine deutsche Anleitung bei, doch die Anleitung umfasst nur 4  recht kurze Seiten, so dass man auch mit mittelmäßigen Englischkenntnissen einen Zugang zu “Hanamikoji” finden sollte. Die Karten sind sprachneutral. Ok, die Bezeichnung des Gegenstandes ist abgedruckt und natürlich kann ich die nicht lesen, aber der Gegenstand selbst und die Farbe der Karte reichen aus, um die korrekte Zuordnung treffen zu können. Also wirklich kein Problem. Die Regeln sind einfach aber durchaus knifflig und interessant. Bis auf die Aktion “Secret” hat man ja nie die volle Kontrolle über die Kartenauswahl. Man bietet die Auslage an und der Gegner wählt dann erst mal aus. Welche Karten packt man unter den “Trade-Off”-Marker?… welche 4 Karten möchte man in Zweier-Päckchen anbieten, ohne dem Gegner einen zu großen Vorteil zu gewähren.

Fazit: sehr hübsches und nettes Kartenspiel für 2-Personen.

(c)2017 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken EmperorS4 für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

Schreibe einen Kommentar