Rezension “Ganz Schön Clever”

Ganz Schön Clever (Schmidt Spiele)

In der kleinen Box von “Ganz Schön Clever” findet man 6 Würfel, einen Block mit den Score-Sheets, 4 Filzstifte und die Spielanleitung mit 8 Seiten. Letztes Jahr (2018) war das Spiel von Wolfgang Warsch sogar zum Kennerspiel des Jahres nominiert (eines von drei Spielen auf der Nominierungsliste).

“Ganz Schön Clever” gehört zur Familie der “Roll-and-Write”-Spiele. Es wird also gewürfelt und abhängig vom Ergebnis dann irgendwas angekreuzt oder abgestrichen. Jeder Spieler hat dazu sein eigenes Blatt und einen kleinen Filzstift. Es gibt 6 Würfel in unterschiedlichen Farben (bei meinem Exemplar waren leider zwei orangene Würfel mit dabei… dürfte aber kein Problem sein, beim Verlag Ersatz zu bekommen). Abhängig von der Spieleranzahl werden 4, 5 oder 6 Runden gespielt. In jeder Runde ist jeder Spieler einmal der aktive Spieler. Der aktive Spieler würfelt alle 6 Würfel, sucht sich einen davon aus und packt ihn auf sein Punkteblatt. Alle Würfel, die eine niedrigere Augenzahl zeigen als der gewählte Würfel, werden auf das Silbertablett in der Box gelegt. Diese stehen später den Mitspielern (den passiven Spielern) zur Verfügung. Mit den restlichen Würfel würfelt der aktive Spieler erneut, sucht sich wieder einen Würfel davon aus und packt ihn auf sein Punkteblatt… bis er drei Würfel gewählt hat. Immer wenn er einen Würfel wählt, darf er den Wert auf seinem Blatt eintragen oder irgendwo ein Kreuzchen setzen. Es gibt 5 verschiedene Farbbereiche. Mal kreuzt man das Feld an, mal muss man einen Wert eintragen, der bestimmte Bedingungen erfüllen muss. Sobald man das für alle drei Würfel gemacht hat, sind die passiven Spieler an der Reihe. Sie dürfen sich für einen der Würfel auf dem Silbertablett entscheiden und das Ergebnis bzw. das Kreuz auf ihrem Blatt eintragen/setzen.

Dann ist der nächste Spieler der aktive Spieler und weiter geht’s. Der weiße Würfel dient als Joker und kann für alle Farben verwendet werden. Außerdem werden für den blauen Bereich immer die Werte des weißen und des blauen Würfels addiert. An vielen Stellen gibt es Boni, in dem man ein weiteres Feld ankreuzen kann, die Möglichkeit erhält, einen Zusatzwürfel zu nutzen und vieles mehr. Im späteren Spielverlauf lassen sich damit regelrechte Kettenreaktionen an Boni auslösen, was einem schon das Gefühl gibt, irgendwas richtig gemacht zu haben. 😉 Sobald alle Runden gespielt sind, werden die Punkte der einzelnen Bereiche addiert. Wer die meisten Punkte vorweisen kann, ist wohl der cleverste Spieler am Tisch… oder vielleicht auch der mit dem meisten Würfelglück. 🙂

In den ersten Runden war es halt planlose “Ankreuzerei”; nach und nach entwickelte man dann ein Gefühl dafür, die Würfel geschickt auszuwählen und einzusetzen, um möglichst viel damit raus zu holen. Das wird einem fortgeschrittenen Spieler besser gelingen als das einem Anfänger gelingt. Meines Erachtens hätte man “Ganz schön clever” auch gut für den roten Pöppel nominieren können, kompliziert ist es ja nicht. Der enthaltene Block ist schön dick. Der dürfe für viele Partien ausreichen. Auch schön ist, dass bereits kleine Stifte als Schreibmaterial enthalten sind. Klar kann man da auch seine eigenen Kugelschreiber nutzen, aber da das Spiel ja wegen der Größe auch gut als Mitnehm-Spiel genutzt werden kann, ist das schon gut so.

Zwischenzeitlich gibt es von “Ganz Schön Clever” auch eine App, so dass man das Spiel auch auf dem Smartphone oder Tablet spielen kann; das kann man durchaus zum Trainieren nutzen… und ja, nach ein paar Dutzend Partien wird man durchaus besser und kann mit dem Würfelglück definitiv besser umgehen… und das Streben nach höheren Punktzahlen macht sogar etwas süchtig. 😉

Fazit: interessantes “Roll-and-Write”… nicht so anspruchsvoll, wie das der “graue” Pöppel auf der Box vielleicht vermuten lässt.

(c)2019 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Schmidt Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

Schreibe einen Kommentar