Rezension “Cavum”

Cavum (QWG)

Neben der mehrsprachigen Anleitung (jede Sprache nimmt so ca. 9 Seiten ein) findet man folgendes Material in der recht großen Box: Spielplan, 4 Spielfiguren aus Holz, 44 Stationen aus Holz, 62 Höhlenteile, 12 Dynamit-Teile, diverse andere sechseckigen Teile, 54 Edelsteine (auch aus Stanzkarton), 15 Auftragskarten, 12 Zweierchips sowie 4 Tafeln mit den Kurzspielregeln, damit man nicht immer im Regelheft nachblättern muss.

Das Spielmaterial ist zweckmäßig ausgefallen, aber nicht wirklich besonders schön. Die ganzen Höhlenteile sehen definitiv langweilig aus, aber sie sind immerhin übersichtlich. Die Edelsteine sind halt auch „nur“ aus Stanzkarton, schöne Plastiksteine hätten hier sicherlich was zur Stimmung beitragen können (siehe diverse andere Spiele). Schade ist auch, dass die Spielebox keinerlei Ordnungssystem beinhaltet, wo man das Material schön verstauen könnte; ok, immerhin findet man einen Stapel Zip-Tüten, damit man das Zubehör wenigsten sortieren kann. Auch der Spielplan ist eher zweckmäßig als hübsch ausgefallen, aber das sagt ja insgesamt noch gar nichts 🙂

Bei Cavum geht es darum, in einem großen Berg ein Höhlensystem zu errichten, Stationen zu bauen, um dann Edelsteinadern zu entdecken. Edelsteine kann man dann später verkaufen oder man kann damit Aufträge erfüllen, die dann Punkte auf der Erfolgsleiste einbringen.

Jeder Spieler erhält eine Spielfigur, die auf das Feld 20 der Erfolgsleiste gestellt wird. Auch eine Tafel mit einer Kurzspielanleitung erhält jeder Spieler. Dort kann man den Ablauf und die Möglichkeiten jeder Phase nachvollziehen bzw. im Auge behalten. Auf dem Spielplan wird ein sogenannter Kaufpool gebildet: dort werden vorgegebene Materialien platziert. Die Reihenfolgekarten werden bereitgelegt, auch die Auftragskarten werden gemischt und verdeckt bereitgelegt. 5 Auftragskarten werden als Auslage aufgedeckt. Alles andere wird neben den Spielplan gelegt, dann kann es losgehen.

Insgesamt werden 3 Phasen gespielt. Jede dieser 3 Phasen ist in jeweils 4 Abschnitte unterteilt, die in der vorgegebenen Reihenfolge durchgespielt werden… hier eine kurze Zusammenfassung des Ablaufs (wie gesagt in ähnlicher Form auch auf den ausgeteilten Kurzspielregeln enthalten):

Abschnitt 1: Versteigerung: die Reihenfolgekarten werden versteigert. Sie geben nachher die Reihenfolge der Spieler vor. Nun legt jeder Spieler 12 vorgegebene Teile auf die Tafel (Felder sind auf der Kurzspielregel aufgedruckt). Alle Spieler bekommen die gleichen Teile, nur das Dynamit-Teil variiert je Reihenfolge der Spieler. Anschließend suchen sich die Spieler in der vorgegebenen Reihenfolge eine Auftragskarte aus. Dies geht so lange reihum, bis alle offenen Aufträge weg sind.

Abschnitt 2: Bauen: dies ist natürlich der hauptsächliche Abschnitt des Spiels; hier treffen die ganzen Aktionsmöglichkeiten aufeinander , und genau hier kann es passieren, dass der Spielspaß verloren geht, wenn sich zu viele Grübler in der Spielerunde befinden (dazu aber später mehr). In dieser Bauphase werden pro Spieler und pro Zug 1-4 Aktionen ausgeführt. Dabei werden Höhlen- und Dynamit-Teile ausgelegt, Stationen errichtet, Edelsteinadern entdeckt, Edelsteine geschürft, oder eine Kaufoption genutzt.

Abschnitt 3: Wertung: hier folgt nun die Stadtwertung, bei der man Erfolgspunkte bekommt für Stationen, die mit Städten verbunden sind; außerdem explodieren in diesem Abschnitt die zuvor ausgelegten Dynamitteile.

Abschnitt 4: Verkauf: in diesem Abschnitt können Edelsteine verkauft werden oder Aufträge erfüllt werden.

Nach der dritten Phasen endet das Spiel. Für nicht erfüllte Aufträge gibt es übrigens Punkteabzug. Der Spieler, der auf der Erfolgsleiste am weitesten vorne liegt, gewinnt das Spiel.

Es hört sich wesentlich komplizierter an als es dann wirklich ist. Klar hat man ziemlich verschiedene Möglichkeiten, die man erst mal überblicken muss. Dies kann schon mal ein paar Phasen dauern, doch dann hat man die Möglichkeiten drauf und weiß so in etwa, was man in welcher Situation machen sollte bzw. will. Was allerdings auffällt ist, dass das Spiel einfach etwas zu trocken ist, für die doch recht lange Spieldauer. In den meisten Spielrunden, die wir absolviert haben, war das Ende des Spiels fast schon eine Erlösung und es war fast schon egal, welcher Spieler nun gewonnen hat 🙂 …es gab aber auch Spielrunden (speziell wenn keinerlei Grübler am Tisch saßen), wo das Spiel auch wirklich Spaß bereitet hat. Das ist natürlich mit einer neu zusammengewürfelten Spielrunde schwierig abzuschätzen… kennt man aber die Mitspieler und weiß, dass denen solche Spiele liegen, kann Cavum schon unterhalten. Eine etwas frischere Aufmachung hätte dem Spiel auch mehr Pfiff verliehen.

Fazit: größtenteils recht trockenes und nüchteres Taktikspiel, dass nur in sehr ausgesuchten Spielrunden wirklich Spaß!

(c)2009 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Hutter Trade für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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