Rezension “Grand Austria Hotel”

Grand Austria Hotel (Lookout Spiele)

Auf das Testen der Spiele von Lookout freue ich mich immer besonders. Einige der Spiele des Verlags gehören zu meinen persönlichen Favoriten. Nun konnten wir also “Grand Austria Hotel” in unterschiedlicher Besetzung ausprobieren und ich kann schon vorab sagen: zu zweit super, zu dritt gut, zu viert zäh… aber schauen wir doch erst einmal, was man so in der Box findet:

Aktionsplan, Spielplan, 4 Hotelpläne, 56 Kundenkarten, 48 Personalkarten, 12 Politikkarten, 4 Übersichtskarten, diverse Plättchen, 14 Würfel und die Spielanleitung mit 16 Seiten. Der Umfang der Spielanleitung lässt schon erahnen, dass es nicht unbedingt ein Leichtgewicht sein wird, aber trotz der 16 Seiten ist das Regelwerk eingängig und recht schnell verinnerlicht. Da kenne ich von Lookout deutlich schwierigere Spiele.

Man übernimmt bei “Grand Austria Hotel” die Rolle eines Hoteliers und Café-Besitzers. Zuerst verwöhnt man die Gäste mit Leckereien, um sie dann im Hotel einzuquartieren. Für die Aktionsauswahl werden Würfel geworfen und auf dem Aktionsplan platziert. Die Spieler wählen einen Würfel. Die Qualität der gewählten Aktion hängt davon ab, wie viele Würfel sich dort noch befunden haben (also inkl. dem gerade genommenen Würfel). So stellt man Personal ein, besorgt sich die Speisen für die Gäste (Kaffee, Wein, Strudel oder Torte), bereitet Zimmer für die Gäste vor, besorgt sich Cash und mehr. Gäste bringen unterschiedliche Boni. Die Personalkarten bringen auch unterschiedliche Vorteile, teilweise einmalig, teilweise auf Dauer, teilweise als Siegpunkte bei Spielende. Insgesamt werden 7 Runden gespielt. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten. Der Spielablauf ist eingängig. Schnell hat man den Grundablauf verinnerlicht, auch wenn man den Überblick über die vielen Möglichkeiten anfangs noch nicht ganz hat.

Was auch nach einigen Partien immer klarer wird: das Spiel ist knallhart und verzeiht kaum Fehler. Ich hatte zumindest immer das Gefühl, alles falsch zu machen. Umso mehr habe ich dann in der nächsten Partie immer wieder versucht, alles besser zu machen. Geglückt ist das allerdings selten. 🙂

Warum das Spiel mit geringerer Besetzung besser ist als mit mehr Spielern, liegt an der deutlichen Downtime. Zwar nimmt man immer nur einen Würfel, um eine Aktion auszuführen. Durch die verschiedenen Boni und Nebenaktionen nimmt ein Spielzug hin und wieder trotzdem recht viel Zeit in Anspruch. So steigt die Downtime mit höherer Spieleranzahl deutlich an, was recht nervig werden kann. Auch in den 2er Partien konnte man die Downtime hin und wieder spüren. Zu zweit würde ich dem Spiel beim Spielreiz sogar die Höchstnote geben, doch zu viert fällt es deutlich ab. Insgesamt erhält “Grand Austria Hotel” aber trotzdem eine knappe “5”.

Fazit: anspruchsvolles und knallhartes Strategiespiel, welches Fehler kaum verzeiht; für 2 Spieler Kaufempfehlung, für 4 Spieler lieber nicht.

 (c)2016 Dirk Trefzger

Material

Regeln

Idee

Spielreiz

Wir danken Lookout Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!

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